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STREAMEN BEI TWITCH – STEUERN RICHTIG EINORDNEN

WIKI: STREAMEN BEI TWITCH – STEUERN RICHTIG EINORDNEN

Subs, Bits & Donations – wann Streaming vom Hobby zum steuerpflichtigen Business wird.

Kurzfazit
  • Jede Einnahme über Twitch ist steuerpflichtig – auch „Donations“.
  • Ab einer gewissen Höhe: Gewerbeanmeldung + Steuererklärungen Pflicht.
  • Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG) kann USt-Pflichten vermeiden.

💡 Viele Streamer unterschätzen, dass auch kleine Beträge steuerlich zählen.

Welche Einnahmen sind betroffen?
  • Abonnements (Subs) – monatliche Beiträge der Zuschauer.
  • Bits & Cheer – digitale „Trinkgelder“.
  • Donations über PayPal oder andere Tools (steuerlich keine Spenden!).
  • Werbung und Affiliate-Programme über Twitch.

Einkommensteuer & Gewerbesteuer
  • Alle Einnahmen gelten als gewerbliche Einkünfte.
  • Einkommensteuer: ab dem Grundfreibetrag (~11.600 € in 2025).
  • Gewerbesteuer: erst ab Gewinn über 24.500 €/Jahr.
  • Absetzbar: PC, Kamera, Mikro, Software, Internet, Raumkosten anteilig.

Umsatzsteuer bei Twitch
  • Twitch sitzt in Luxemburg und wickelt die Umsatzsteuer für Zuschauerumsätze ab (Subs, Bits, Werbung).
  • 👉 Für Streamer: Twitch zahlt Netto-Auszahlungen aus – diese sind steuerpflichtige Betriebseinnahmen.
  • Reverse-Charge: Auf die Twitch-Gebühren musst du als Unternehmer deutsche USt anmelden (Kennziffer 46 in USt-VA) und kannst sie gleichzeitig als Vorsteuer ziehen.
  • Kleinunternehmerregelung: Bis 2024 Grenze 22.000 €/50.000 €, ab 2025 erhöht auf 25.000 € / 100.000 €. Dann entfällt die USt-Pflicht komplett.

⚠️ Donations über PayPal sind ebenfalls umsatzsteuerpflichtige Umsätze (kein Spendenprivileg).

Praxis-Beispiele

Student, 200 €/Monat

Bleibt meist Kleinunternehmer. Keine USt, aber Einkommensteuer, wenn Grundfreibetrag überschritten.

Streamer, 1.500 €/Monat

Überschreitet Grenze → Gewerbe + Regelbesteuerung. Reverse-Charge für Gebühren beachten.

Vollzeit-Streamer, 5.000 €/Monat

ESt, GewSt & USt alle relevant. Buchhaltung digital organisieren dringend empfohlen.

Checkliste für Streamer

FAQ: Häufige Fragen
Muss ich auch als kleiner Streamer Steuern zahlen?

Ja – steuerpflichtig sind alle Einnahmen. Ob du tatsächlich Steuern zahlst, hängt von Höhe & Freibeträgen ab.

Sind Donations steuerfrei?

Nein – sie gelten als umsatz- und einkommensteuerpflichtige Einnahmen.

Muss ich Rechnungen schreiben?

Ja – sobald du als Unternehmer auftrittst, solltest du Rechnungen für Kooperationen/Sponsoren erstellen.

Welche Kosten kann ich als Streamer absetzen?
  • Hardware: PC, Kamera, Mikrofon, Headset, Beleuchtung.
  • Software & Tools: Streaming-Software, Schnittprogramme, Cloud-Dienste, Lizenzgebühren.
  • Spiele & In-Game-Käufe: wenn sie betriebsnotwendig für den Stream sind.
  • Internet & Strom: anteilig für den betrieblichen Anteil.
  • Arbeitszimmer: anteilig, wenn klar abgrenzbar.
  • Reisekosten: z. B. Messen, Events, Community-Treffen.
  • Werbung & Marketing: Grafiken, Designer, Social Ads.

⚠️ Wichtig: Kosten müssen betriebsnotwendig sein und mit dem Stream in direktem Zusammenhang stehen. Private Nutzung → nur anteiliger Abzug.